Wie immer startet unsere Tour am Wochenende in Fahrgemeinschaften. Aber dieses Mal sind wir in Verstärkung unterwegs – mit unseren geliebten Paddlern aus dem Dessauer Team Dragon One sind wir der schönste Schienenersatzverkehr (AHU!) der Welt. Der Teamname hat im Übrigen nichts mit kohlensäurehaltigem Wasser zu tun – es gab schon einige amüsante Versprecher an vergangenen Regatten – sondern setzt sich aus den Gewässernamen zusammen, auf denen das jeweilige Team trainiert. Wir trainieren auf der Spree und das Team Dragon One trainiert auf der strömungsreichen Mulde – SPRULDE!
Am Freitag sind wir also aus dem ganzen Land angereist und haben erstmal unser Pavillon an der Teambase direkt am alten Strom aufgebaut. Danach hieß es quatschen, knuddeln, durch die Altstadt bummeln und anschließend in unsere Unterkünfte.
Der Samstag startete früh um 8:30Uhr am Marshalling zum Captainsmeeting. Ausgelassene Stimmung bei allen Teamleadern und Steuerleuten machen das zeitige Aufstehen aber leicht und die Vorfreude auf den Renntag umso größer. Da der erste Lauf für uns aber schon um 10:30Uhr starten sollte, ging es für alle 20 Paddler um 9:00Uhr mit Kaffee am Pavillon in die Strategiebesprechung und ins morgendliche Warmup. Und dann starteten wir schon mit „Are You Ready – Attention - GO!“ über 280m ins actionreiche Wochenende.
Bei so einer hochkarätigen Meldeliste von 83 Teams aus ganz Deutschland erwarteten wir keinen Pokal, aber in die mittlere Sportklasse wollten wir schon einziehen und da auch mitmischen! Wir steigerten uns von Lauf zu Lauf, auch wenn die ersten Rennen etwas träge waren. Zwei Vorläufe entschieden über den weiteren Rennverlauf und die Klasseneinteilung. Sportklasse – check. Jetzt müssen wir uns mit leistungsähnlichen Gegnern in den nächsten zwei Rennen messen. Start rausgeballert mit 3 kraftvollen Anschiebern und 25 schnellen Schlägen, um auf Tempo zu kommen. Einige ebenbürtige Gegner können wir in den entscheidenden Momenten mit unserem langen Hammer auf der Strecke hinter uns lassen. Unsere Trommlerin Katrin motiviert uns gegen Wind und Welle mit ihrer durchdringenden Stimme, die Damen-Doppelspitze Dessau-Berlin auf der Schlagbank macht ordentlich Dampf, aber trotzdem fehlt uns bei anderen Konkurrenten im Endspurt einfach die Kraft, um uns kurz vorm Ziel nach vorn zu setzen. Da ist noch Verbesserungspotential! Über mangelnde Motivation kann sich aber trotzdem niemand beschweren – kurzerhand beschließen 12 Paddler von uns auch am Kurzstrecken-Sonntag über 100m im Smallboot teilzunehmen.
Trotzdem muss der Samstag erstmal gebührend ausklingen! Einige von uns springen trotz wilden Winden und Strand-Sandsturm am Warnemünder-Strand in die Ostsee – nass und klebrig waren sie ja eh schon! Also die ganze Mannschaft zum Frisch-Machen bitte und ab zum gemeinsamen Futter-Fassen im Restaurant!
Am Sonntag ging es dann in die Kurzstrecke – eigentlich gar nicht so unser Ding. Aber mit den Dessauer Paddlern im Boot kommt nochmal richtig Druck auf – die sind ja schließlich von der starken Wasserströmung der Mulde gestählt! Es macht sogar richtig Spaß mal in einer so hohen Schlagfrequenz durchs Salzwasser zu pflügen – wir haben unsere Erwartungen übertroffen und sind sogar in Finale eingezogen! Ein letztes Mal Konzentration! Nicht nervös machen lassen – Mist! Schon wieder ein Startabbruch, weil der Wind die Boote in den Storm über die Ziellinie drückt. Die Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Endlich das GO! Alles Tut weh und die Torschlusspanik noch dazu – Kämpfen, Kämpfen, Kämpfen. Alles Adrenalin nach 40 Sekunden mit einem Wort „Durch!“ wie weggeblasen – 4. Platz – wir können stolz sein!
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